Australien Outback

Australien, für mich ein ganz besonderes Land und auch wenn es nicht meine erste Reise hierher war, habe ich es bisher noch nie ins rote Zentrum geschafft. Als ich dann in diesem November für einen kurzen Besuch in Australien war, nahm ich mir vor, das jetzt endlich nachzuholen.

November ist bestimmt eine der schlechtesten Reisezeiten die man für das australische Outback wählen kann. Die Temperaturen liegen meistens über 40°C und kein Australier würde zu der Zeit hier Urlaub machen. Der Vorteil aber: Es ist alles nicht so überfüllt und man ist manchmal doch ganz alleine irgendwo. Wer jetzt von einsamen Wochen im Nirgendwo geträumt hat, den muss ich leider enttäuschen. Das, was wir unter dem typischen roten Zentrum verstehen, ist wohl die touristischste Gegend im ganz Outback, besonders der Weltberühmte Ayers Rock oder auch Uluru genannt, ist ein Hotspot für Reisebusse.

Wir starteten in Alice Springs mit unserer Outback Woche. Zusammen mit meinem Travel Mate Käthe verbrachten wir die erste Nacht in einem Hostel nicht weit entfernt vom Stadtkern von Alice Springs. Eine sehr kleine überschaubare Stadt, die nicht wirklich was sehenswertes zu bieten hat. Als Ausgangspunkt für ein Outbackabenteurer ist sie aber perfekt. Im Supermarkt kann man sich mit genügend Lebensmitteln eindecken und im Outdoor Laden noch letzte Survivaltools besorgen, sollte man diese vergessen haben. An erster Stelle hier definitiv eine Kopfbedeckung, niemand möchte der australischen Sonne schutzlos ausgeliefert sein. Nach letzten Besorgungen ging es dann mit unserem Campervan den Stuart Hwy runter in Richtung Ayers Rock, unser erstes Ziel der Reise. Verfahren kann man sich hier nicht wirklich und ein Navi ist überflüssig. Man folgt dem Highway  ca. 200 km und biegt dann einmal rechts ab und folgt nur noch der Straße für 250 weitere Kilometer. Klingt unspektakulär, ist es auch. Auf dem Highway bekommt die Einsamkeit des Outbacks doch ein wenig zu spüren, alle halbe Stunde kam uns mal ein Auto entgegen und wir machten es uns zur Aufgabe immer freundlich zu winken. Ein guter Reisepartner und eine gute Roadtrip Playlist sind hier essenziell.

Wir kamen am Nachmittag auf dem Campingplatz vor dem Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark an, reservierten uns einen Stellplatz und wollten dann einen schönen Sonnenuntergang am Uluru erleben. Unser Glück in der Nebensaison, es gab noch massig viele Stellplätze. Ich hatte ja erwähnt das es zu dieser Zeit im sehr heiß im Zentrum ist, nun ja wir hatten Glück im Unglück und eine Woche mit einem gewaltigen Sturmtief erwischt. So waren es zwar nur um die 32-34°C aber gegen Nachmittag zogen schon die ersten Gewitterfronten auf. So war auch der erste Sonnenuntergang am Uluru etwas enttäuschend, da dass leuchtende rot leider ausblieb. Das es nicht nur bei Wind und blitzen blieb wurde uns in der Nacht bewusst als wir vom Regen wach wurden, vom Regen der in unseren Camper kam wohl gemerkt. Seitdem mussten die Fenster über nacht leider geschlossen bleiben.

Am nächsten Morgen nahmen wir uns zu erst die Olgas vor, hier wollten wir noch vor der Mittagshitze einen Track starten bevor dieser geschlossen wird. Auch wenn es nur 34°C waren, fühlte es sich an wie weit über vierzig. Das wichtigste: immer gut eincremen eine Kopfbedeckung und ganz ganz viel Wasser mit auf die Tracks nehmen. Man konnte wählen zwischen drei Tracks, einem einfachen, einen moderaten und einem anspruchsvollen. Das anspruchsvoll soviel hieß wie such dir deinen eigenen Weg du wirst schon ans Ziel kommen war uns anfangs nicht ganz bewusst und nachdem wir zwei Stunden lang versucht haben einen Weg zu finden und über Felsseitenwinde geklettert sind, entschieden wir für den Rückweg einfach durchs Gestrüpp zu laufen. Zum Glück überstanden wir alles ohne Schlangenzwischenfälle o.ä. aber ich hatte mich an der Felswand wesentlich wohler gefühlt. Zurück am Auto füllten wir unsere Wasservorräte wieder auf und machten noch einen zweiten Track, den leichten Tourispaziergang sozusagen.

Den Nachmittag verbrachten wir damit den Uluru einmal zu umfahren, gelaufen waren wir dann heute schon genug. Am liebsten wären wir auch drauf geklettert, aber dieser Track ist nur sehr selten offen und da es nach wie vor Unwetterwarnungen gab war er auch heute noch geschlossen. Am Abend dann ein weiterer Versuch einen spektakulären Sonnenuntergang am Uluru zu erleben, doch dieser wurde von dem atemberaubenden Unwetterfronten im Abendsonnenlicht ganz einfach in den Schatten gestellt.

Eine letzte Chance wollten wir dem roten Felsen geben uns seine Schönheit im besonderen Licht zu präsentieren und so sind wir am nächsten Morgen noch vor dem Sonnenaufgang in den Nationalpark gefahren um hier den Sonnenaufgang zu erleben. Unsere Hartnäckigkeit und das frühe aufstehen wurden belohnt, wenn auch nur für wenige Minuten leuchtetet er rot der Ayers Rock. Anders als bei den Olgas war es rund um den Uluru voll mit Touristen, höchste Zeit weiter zu ziehen und ein bisschen mehr Einsamkeit zu suchen.

Unser nächstes Ziel war der Kings Canyon. Gut dreieinhalb Stunden fuhren wir über den leeren Highway zu unserem nächsten Ziel. Auf unserem Weg konnten wir wilde Kühe und Kamele entdecken, was übrigens nicht so ganz ungefährlich ist und der Grund warum man bei Dämmerung nicht mehr fahren sollte. Am helllichten Tag siehst du sie zum Glück noch rechtzeitig am Straßenrand.

Wie für jeden Track hier im Outback wurde auch beim Kings Canyon eine Wanderung am Vormittag empfohlen, also schauten wir ihn uns an diesem Nachmittag erst mal nur von unten an. Nach einer weiteren Gewitternacht starteten wir am nächsten Morgen unseren Track. Hier war es schon viel ruhiger als noch am Uluru und in der ersten Stunde begegneten wir niemandem. Wir waren überwältigt von der schönen Landschaft auf und um den Canyon. Das leben welches sich zwischen dem Canyon entwickelt hat und den spektakulären Felswänden, wo wir aufgrund des unpassenden Sonnenstandes die Schönheit der Farben nur erahnen konnten. Für mich definitiv viel sehenswerter als der Ayers Rock, obwohl ich beim nächsten mal versuchen würde mir das Farbschauspiel der Felswände (entgegen aller Trackempfehlungen) am Nachmittag anzuschauen.

Gerne wäre ich länger geblieben, nur fehlte uns leider die Zeit, eine Woche war grade genug um die sogenannten Highlights des Zentrums zu schaffen und so ging es zurück nach Alice Springs und weiter zum West MacDonell Nationalpark. Da wir keinen 4×4 Wheeler hatten konnten wir leider nicht den direkteren Weg über die unbefestigte Straße nehmen und mussten diesen Umweg nehmen. Neben unzähligen Kühen sind uns diesmal auch eine kleine Herde Wildpferde begegnet, für mich ein absolutes Highlight.

Wir nutzten den Zwischenstopp in Alice Springs um noch ein paar frische Sachen für unsere letzten Tage zu kaufen. Da wir hochmotivierte Lauferkunder waren, starteten wir den nächsten Morgen mit einem weiteren Track. An der Ormiston Gorge machten wir den 7 km langen Loop der uns am Ende mit der einer Abkühlung in der Gorge belohnen sollte. Mittlerweile kamen die Temperaturen wieder nahe an die vierzig ran und keiner möchte wirklich bei solchen Temperaturen über ausgetrocknete Flussbetten wandern. Da wir schon mehr als die Hälfte geschafft hatten zogen wir es durch. Obwohl das tief grüne Wasser an der Gorge dann nicht sehr einladend aussah, freuten wir uns riesig über die Abkühlung. Eigentlich gab es in diesem Moment nichts besseres als das kühle nass mitten im Nirgendwo zu genießen. Wir machten noch einen weiteren Stop an der Glen Helen Gorge bevor wir wehmütig unsere letzte Nacht im Camper antraten. Nachdem die Unwetter nun endlich vorbei waren, konnten wir das erste mal in der Nacht den unglaublichen Sternenhimmel erleben. Immer wenn ich ihn sehe fühlt sich alles andere so klein und so weit weg an.

Bevor wir unseren Camper am nächsten Tag dann wieder übergaben, suchten wir im Simpsons Gap noch nach Rock Wallabys. Nur danke einer netten Dame die uns die kleinen Hüpfer zeigte konnten wir sie überhaupt entdecken, sie waren doch irgendwie kleiner als gedacht und sehr gut getarnt.

So endete unser kleiner Ausflug ins rote Zentrum. Obwohl man schon viel vorher gehört und gesehen hatte, war es doch irgendwie anders als erwartet. Weniger einsam, viel bewachsener und weit aus weniger Fliegenbeherrschend als erwartet. Für mich steht fest, bei meinem nächsten Besuch wird es definitiv an die Westküste Australiens gehen um dort hoffentlich die Einsamkeit des Outbacks, weit weg von Touristenströmen, erleben zu können.

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